Skylines Nacht

Daniel Spanke, Die Wirklichkeit des Fotos in der Kunst, Ralf Peters: Plastische Fotografie ISBN:3-980836-2-7

Gerade in seinen Serien wird diese Haltung der Skepsis, die die Distanz zwischen betrachtender Person und Bildwelt gegen deren Verführungsmacht wahrt, gefördert. Denn das Vergleichen zwischen den einzelnen Bildern der Reihe lässt die Mechanik der Illusion erst deutlich werden, da es ein zwischenzeitliches Aussteigen aus der Bildwelt bedingt. Erst dadurch wird offenbar, dass eigentlich das überschmale Format der Serie Skyline (S. ## - ##) das Thema dieser Bilder ist. Ihre obere Zone wird zur abstrakten, fast monochromen Fläche, die nicht mehr für „Himmel“ steht, sondern eigene ästhetische Qualitäten entfaltet, die mit dem Bild als begrenzter Fläche spielen. Dafür hat der Künstler diese Fläche bereinigt und Wolken oder, in den „Nachtstücken“, Sterne komplett entfernt. Ähnlich wie in den Werken der Serie Open Studies wird deutlich, dass es Peters eben nicht um Dokumentation, sondern um die Inszenierung der spezifischen Ästhetik des Bildes geht, um die Verwandlung von Wirklichkeit ins Bild.

Dafür hat der Künstler diese Fläche bereinigt und Wolken oder, in den „Nachtstücken“, Sterne kom-plett entfernt. Ähnlich wie in den Werken der Serie Open Studies wird deutlich, dass es Peters eben nicht um Dokumentation, sondern um die Inszenierung der spezifischen Ästhetik des Bildes geht, um die Verwandlung von Wirklichkeit ins Bild.

Text: Kunsthalle Wilhelmshaven 2017

Mit Skyline ist gemeinhin die Silhouette einer Großstadt aus großer Entfernung bezeichnet. Ralf Peters adaptierte diesen Begriff als Titel einer zwischen 2002 und 2014 entstanden Serie von Werken, die von einem extremen Hochformat und einem besonders tief liegenden Horizont gekennzeichnet sind. Stadt- und Naturpanoramen sowie Gegenstände bei Tageslicht und in der Nacht sind ihre Motive. Stets nimmt der Himmel 2/3 bis 4/5 der Bildfläche ein und erscheint in ein monochromes Taghell oder Nachtdunkel aufgelöst. Die gegen die gängigen Formate komponierte Flächenaufteilung, die selbst im Dunkel scharf sich abzeichnende Kontur des Bildmotivs und ferner die Hängung der Bilder ergeben eine überraschende Führung des Blicks, die als Metapher gedeutet werden darf.

Ausstellungsansicht Kunsthalle Wilhelmshaven

Link: "Skylines Nacht", Ralf Peters; Galerie Bernhard Knaus / Frankfurt, D